Meteora
Tolle Kletterei in traumhafter Kulisse - mehr dazu in unserem Blogartikel zu den Heiligen Felsen von Meteora.
Der Kletterführer "Greece - Sport Climbing: The Best of" von Aris Theodoropoulos enthält eine gute Mischung aus Sport, Abenteuer und sogar Single-Pitch Routen und gibt eine schöne Auswahl, die locker für eine gute Woche reichen wird. Unsere Routen gibt's wie immer hier:
Doupiani#
Zum Start in die Vertikale wird dieser Tower am Ortsrand von Kastraki empfohlen. 3 Sterne vergibt der Kletterführer - wir sind etwas zurückhaltender. In den ersten 3 Seillängen gewöhnt man sich an die ungewohnten Felsstrukturen und weiten Hakenabstände. Doch spätestens ab SL4 würden wir die Tour nicht mehr als Warmup bezeichnen. Gerade in den letzten beiden SL sind Schwierigkeiten nicht direkt beim Haken bzw. müssen auch noch selbst abgesichert werden. Friends sollten hier auf jeden Fall mitgenommen werden und lassen sich gar nicht so leicht plazieren.
- Route: Thick End, 145m - 5 SL (5c,5c+,5b,5c+,6a+)
- Unsere Bewertung: ⭐️⭐️
- Parken: In der ersten Kurve nach Kastraki oder am Fuße der Nordseite
- Einstieg: Ein paar Meter von der Straße entfernt (2min)
- Expo: Südost
- Gear: 10 Exen, Friends 0.75-2, 60m-Halbseile
- Getting Down: 2x50m Rappel über die Nordseite
Blick aus der Route Thick End am Doupiani ins am Fuße der Felsen liegende Dorf, Kastraki
Bell#
Unserer Meinung nach das gute Warmup für die Meteora-Kletterei: Die ersten 3SL bieten schöne steile Wandkletterei. Das furiose Finale geht durch einen kurzen Überhang, der der Glocke ihr Häubchen aufsetzt. Bestens abgesichert!
- Route: Interamerican, 100m - 4 SL (6a,6a+,6a,6c)
- Unsere Bewertung: ⭐️⭐️⭐️
- Parken: Hinter'm Doupiani die steile Straße hoch und nach einer Kurve links von der Straße parken - wir haben dort mit Blick auf die Türme auch übernachtet
- Zustieg: <10min - direkt auf die Glocke hinzu führt ein schmaler Pfad
- Expo: Südwest
- Gear: 12 Exen, 60m-Halbseile
- Getting Down: 2x50m Rappel über Nachbarroute (links vom Ausstieg)
Bantovas#
Wie schweizer Käselöcher sieht man den Einstieg der Tour schon von weitem. Sicherlich mal etwas anderes und die ersten beiden Seillängen führen durch die großen Löcher. Die anschließende 4c geht in einer Rinne nach oben und bleibt auf Grund von nur einem Bohrhaken spannend bis zum Ende. Danach verliert die Tour etwas an Schönheit und SL 4 und 5 gehen recht unspannend und teils in bröseligen/dreckigen Fels unter das letzte steile Stück. Die letzte Länge zieht in einer Links-Traverse an kleinen Leisten und Kieseln zum Ausstieg. Wir wollen erst noch auf den Gipfel laufen, doch die loose Erde und dichtes Gestrüpp machen schon bald keinen Spaß mehr. Also doch wieder schnell nach unten. Schade, mit Gipfel hätte sich die Tour mehr gelohnt, so..., paar coole Stellen schon dabei, gibt aber sicherlich bessere hier.
- Route: Swiss Cheese, 130m - 5 SL (5c,5c+,4c,5a+5b(linked),6b)
- Unsere Bewertung: ⭐️⭐️
- Parken: Im Stadtzentrum von Kalambaka oder an einer Taverna am Ortsrand
- Zustieg: 10-15min auf Wegen und dann durch's Gestrüpp
- Expo: Süd
- Gear: 12 Exen, 60m-Halbseile
- Getting Down: 3x Abseilen über die Route
Sourloti#
Wir klettern Sophocles (6b): Eindrückliche Route durch die große Sourloti-Südwand. Die erste 6b-Länge hat es echt in sich und ist trotz der vielen Haken nicht leicht zu klettern. Danach bleibt es anhaltend, aber die Schwierigkeiten liegen eher in einzelnen Schlüsselstellen. Die letzten beiden SL werden nochmal steil und der finale Überhang macht richtig Spaß ist aber leider etwas kurz.
- Route: Sophocles, 180m - 5 SL (3+,6b,6a+,6a+/6b,6b)
- Unsere Bewertung: ⭐️⭐️⭐️
- Parken: Unten im Ort oder 200m weiter oben bei einer kleinen Kirche
- Zustieg: Wanderweg führt hinauf zum Adrachti-Pfeiler - bei den großen Bouldern links Abbiegen (von unten 20min)
- Expo: Süd
- Gear: 12 Exen, 60m-Halbseile
- Getting Down: 3x Abseilen über die Route
Tourentipp#
Wir haben uns den Traumpfeiler für einen weiteren Besuch des heiligen Ortes des Kletterns aufgehoben. Dort führen ein paar Klassiker an den verschiedenen Seiten des Berges nach oben. Gerne hätten wir noch die 2SL-Tour Gordian Knot (6a+) auf den Adrachti-Pfeiler geklettert, doch der war leider immer besetzt, als wir unser Glück versuchen wollten...