Wir verkleiden die Decke
Wir hätten gerne eine Holzverkleidung! Soweit so gut, nur ging es jetzt die in die Entscheidungsphase. Sollen wir die Latten direkt ins Blech schrauben und somit nicht an Stehhöhe zu verlieren? Sollen Nut und Feder dran bleiben oder doch lieber ab und ein Abstand dazwischen? Schattenfuge sagt man wohl dazu ...🧐
Letzten Endes haben wir es nicht übers Herz gebracht über 60 oder mehr Schrauben direkt ins Blech zu drehen. Auch können wir es uns nicht vorstellen, wie das bei den ganzen Löchern/Aussparungen im Rahmen möglich sein soll. Stattdessen gibt es 4 Querstreben, die eine Dicke von 18mm haben. Diese haben sich gut der Dachwölbung angepasst und machen einen stabilen Eindruck.
Zuerst schrauben wir noch ein tragendes Kantholz für den Hängeschrank dran. Den "Innenteil" des Schranks wollen wir nicht verkleiden, daher bildet das Kantholz unser Maß für die erste Deckenlatte. Zwischen die Latten kommt Armaflex 19mm. Das Andrücken an der Decke war eine gute Trainingseinheit! 😉
Für die eigentliche Verkleidung haben wir uns für "Standart" Nut-Feder Fichtenholz entschieden und mit einer weißen Holzlasur gestrichen. Die Maserung schimmert durch die weiße Lasur noch hindurch - das hatten wir gehofft. Die 3m-Latten passen fast genau rein in den Bus.
Die Nut und Federn lassen wir dran und voller Vorfreude geht es an die Befestigung der ersten Latte. Ohne Vorbohren und mit 25mm Senkschrauben bleibt diese zwar hängen, neigt aber zu Rissen und schaut irgendwie gar nicht mehr schön aus. Daher: Latte wieder runter, Kopfschrauben besorgen und vorbohren!
Nun ist Multitasking gefordert, wo sich Herr Thomas am wohlsten fühlt. Anhalten, Loch ganz vorne vorbohren, einfädeln, passendes Loch mit einer Schablone suchen, ausrichten, bohren und endlich anschrauben. Das ganze bitte in der Reihenfolge, 4x pro Latte und auch für die nächsten zehn... 😅 Zwei weitere Paar Hände haben hier auf jeden Fall geholfen!
Zwischendurch muss auch noch ein Auge auf die Deckenbeleuchtung geworfen werden. Wir haben uns für 6 ultra-flache Led-Spots entschieden, die nur mit einer Schraube befestigt werden. Somit müssen wir nur ein Loch für das Kabel bohren, die Kabel durchfädeln und dann zusehen, dass wir die noch erreichen können.
Eine kleine Herausforderung stellt der hintere Abschluss der Deckenverkleidung dar. An den Flügeltüren gibt es keinen Holm und daher keine Möglichkeit eine Hauptlatte zu befestigen. Die Decke hing also im hinteren Bereich ganz leicht nach unten. Wir haben auf eine 42x24mm Holzlatte eine 10mmx10mm Latte verleimt, diese hatten wir aus einem größeren Hornbach (gibt es wohl nicht überall). Die Größere hat dann gut ans Blech gepasst (3 selbstschneidende Blechschrauben) und die Deckenlatten haben wir mit je einer Schraube "beigezogen".
beiziehen (hessisch) - Begriffserklärung: "Das zieht sich bei." wird von Hessen im Möbelbau für alles verwendet, was noch nicht ganz so recht passt, aber durch Anschrauben / Verformen oder sonstige Einflüsse, von selbst passend gemacht wird. Eine zugegebenermaßen sehr praktische Eigenschaft von z.B. Holz. 😏
Am Ende haben wir eine richtig schicke Holzdecke im Bus und freuen uns, dass es nun auch optisch vorwärts geht.
Learnings:#
Da wir zu Beginn ganz schön viel überlegen mussten und auch nicht alles auf Anhieb perfekt geklappt hat, hier ein paar unserer Erkenntnisse zusammengefasst:
- Kopfschraube statt Senkschraube
- Vorbohren!
- Min. 2 helfende Hände
- Ruhe bewahren ;)