Wie wird gekocht?

Anfangs hatten wir überlegt, gar keinen festen Kocher im Bus zu installieren, sondern mit unseren bisherigen Campingkochern (Spiritus, Gas, Benzin) zu kochen. In anderen Vanausbauten haben wir häufig die Variante eines mobilen Kartuschenkochers gesehen. Das spart natürlich Platz. Möchte man jedoch wie wir, für eine lange Zeit unterwegs sein und jeden Tag mehrmals den Kocher anschmeißen, dann stellt sich die Frage nach dem Kosten - Nutzen - Aufwand - Verhältnis noch einmal anders...

Im Laufe des Ausbaus haben wir uns schließlich entschieden, die alte Kochplatte von Thomas's Eltern einzupacken und uns "drüben" eine große Gasflasche zu holen. Den Adapter haben wir noch zuhause besorgt. Nach etwas Recherche online, haben wir außerdem beschlossen, einen Gaskasten zu bauen und somit Gas, das auströmen könnte, einen Weg nach draußen zu ermöglichen.

Die Füllung der 9kg Propan Flasche kostet in Kanada 25CAD (ca. 18€) und hat uns ca. 2,5 Monate gereicht. Wir kochen regelmäßig Kaffee und Tee und am Abend warmes Essen. Dass Gas der effektivste Brennstoff ist und im Kosten-Nutzen-Punkt klar gewinnt, diesen Punkt wollen wir nicht ausdiskutieren. Aber den Bau unseres Gaskastens halten wir für ein nützliches Vanausbau-Wissen:

Der Gaskasten#

Ziel: Eine Gasflasche sollte nicht frei im Bus stehen, sondern in einem luftdichten Behältniss aufbewahrt werden, das eine Öffnung nach draußen besitzt. Beim Tüv wird eine 10x10cm Öffnung nach außen verlangt. Im möglichen Fall einer Gasausströmung würde dieses dann den direkten Weg in die Freiheit nehmen und die Gefahr einer Gasvergiftung während man schläft ist beseitigt.

Möglichkeiten: So einen Gaskasten kann man sich natürlich kaufen. Wer das Geld sparen will, kann das Ding auch selbst bauen.

Wichtig - wir übernehmen keine Garantie für unser Vorgehen hier!

Was wir brauchen:

  • Kasten mit Deckel: im Baumarkt meist aus Alu oder Marke Eigenbau aus Holz
  • Rohr mit Lüftunsgitter
  • Silikon für die Verbindung Kasten-Rohr
  • Dichtungsmittel für die Verbindung Bus-Rohr
  • Abdichtband für den Deckel - man möchte die Gasflasche ja wechseln können

Wir brauchen einen Holzkasten!#

Die Maße: In unseren Kasten sollen auch Amerikanische Flaschen passen. Wir haben die Innenmaße genommen.

Der Deckel: Auf die Innenseite des Deckels haben wir ein Abdichtband aus dem Baumarkt geklebt. Für die Befestigung kamen die Scharniere auf dem Foto zum Einsatz.

Die Abdichtung: Der verschraubte Holzkasten wurde innen mit Silikon ausgespritzt.

Die Öffnung für den Schlauch haben wir ganz am Ende mit einem Dremel ausgespart.

Der Gaskasten aus Holz

Ein erstes Learning: ... bei den Maßen nicht nur nach dem Durchmesser der Flaschen gehen, sondern auch an den Anschluss an der Flasche denken: Wie groß ist der Druckminderer - und muss da vielleicht noch ein Adapter dran?

Einbau des Gaskastens#

"Oh nein, schon wieder ein Loch in den Bus sägen!" ...Doch wir sind jetzt in Übung nach 2 Fenstern und es soll ja auch nur ein kleines Loch (10cm Durchmesser) werden diesmal. Die Herausforderung stellt nun eher das Finden der richtigen Stelle dar. Wo soll der Gaskasten hin und wie treffen wir diesen Punkt von außen?

Einbau des Gaskastens 2

Wichtig: Reihenfolge ;)

  1. ungefähren Platz festlegen
  2. Loch in den Bus sägen
  3. Rohr befestigen und am Gaskasten anzeichnen
  4. Loch in den Gaskasten sägen

Ob die Öffnung im Gaskasten nun ein paar Zentimeter weiter links oder rechts liegt, sollte ja zum Glück egal sein. Bei uns kommt der Kasten ins Eck des Küchenblocks und wird dort fest installiert.

Einbau des Gaskastens

Wichtig: Die Verbindungsstücke als auch das Gitter von außen gut abdichten! Wir hatten bereits einmal Wasser im Gaskasten nachdem es sehr, sehr stark geregnet und gewindet hatte...

Reiseküche#

Beim ersten Einsatz als wir uns eine amerikanische Gasflasche gekauft haben, hatten wir Glück, dass die gerade so in den Kasten passt. Der Anschluss aus Druckminderer + Adapter hatte leider keinen Platz mehr im Kaste und liegt nun unpraktischerweise außerhalb. Hier mussten wir eh etwas improvisieren, da wir der Schlauch des alten Kochers zu kurz war und wir irgendwie vergessen hatten, zuhause noch einen langen zu kaufen...

Doch bisher funktioniert unser Aufbau super und auch der alte Kocher läuft mit jedem Tag und nach der ein oder anderen Putzaktion vom Thomas immer besser. ;)

Ein paar Tipps&Tricks aus unserer Reiseküche gibt es bald auch unter Auf Reisen.