Die (Innen-) Verkleidung im Bus
Wie verkleiden wir den Bus von innen? Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt?
Wieder mal ein Thema, bei dem der Kreativität freien Lauf gegeben werden kann. Wäre jedes Basisfahrzeug schön rechtwinklig, rechteckig, ohne Holme, usw. wäre es wohl auch... langweilig.
Was "muss" eigentlich verkleidet werden?#
Ziel der Innenverkleidung: Aus dem Kastenwagen ein gemütliches Zuhause machen.
Also sollten am Ende keine Blechwände oder Holme mehr zu sehen sein. Wir unterteilen den Bus mal in die Bereiche: Seitenwände, Decke und Boden.
Dass ein Boden rein muss und die Decke verkleidet werden soll, da waren wir uns schnell einig. Eine Abtrennung zum Fahrerhaus wollten wir nicht. Unter dem Bett und in den Hängeschränken benötigt es auch keiner Verkleidung - da sieht es eh keiner. Was bleibt also noch übrig?
- Seitenwände über dem Bett
- Übergang zur Decke
- Flügeltüren hinten
- Schiebetür
- Küchenbereich
- Holme
Generell ist die Innenverkleidung auch immer mit einem gewissen Raumverlust verbunden. Da wir den vorhandenen Innenraum bestmöglich nutzen wollten, hatten wir uns am Anfang gegen eine komplette Verkleidung entschieden. Wir wollten erst alle weiteren Möbel fertigstellen und dann mal schauen, was überhaupt noch zu sehen und somit zu verkleiden ist.
Wie haben wir verkleidet?#
Wir haben uns für einen bunten Mix entschieden:
Holz-Verkleidung mit Nut- & Federlatten#
Die großen Flächen der Seitenwände über'm Bett haben wir - wie die Decke - mit Nut- und Federholz verkleidet. Dafür haben wir tragende Balken an den Holmen verschraubt bzw. die schon vorhandenen genutzt. Die beiden Seitenteile wurden dann quasi als "Lattenzaun" vorbereitet und später eingesetzt und mit den tragenden Balken (orange) verschraubt. Die Verkleidung reicht hier nicht bis zur Decke, um Platz zu sparen. Die Latten befinden sich auf gleicher Tiefe wie der obere horizontale Holm im Bus, der nur mit Armaflex (6mm) und Filz verkleidet ist.
Holzverkleidung mit Pappelholzplatten#
Für die Flügeltüren und die Schiebetür haben wir im Baumarkt eine 6mm Pappelholzplatte zuschneiden lassen und dann noch geölt. Relativ einfach also, wenn man die zuvor verbauten (meist Plastikplatten) als Bohrschablohne nicht wegwirft... Für die Befestigung können die Plastik-Nietstifte einfach nachgekauft werden und es müssen so keine Löcher ins Blech geschraubt werden.
Verkleidung mit Filz#
Neben Holz eignet sich auch Filz für Verkleidungen jeglicher Art. Wir haben ihn dort eingesetzt, wo uns eine Holzverkleidung zu aufwändig war, oder einfach nicht praktikabel.
Beispielsweise hat sich der Filz gut an die Holme angepasst, die wir ganz am Ende des Ausbaus, nachdem alle Kabel verlegt waren, mit Armaflex (6mm) und anschließend mit Filz beklebt haben. Auch um die Fenster herum, schien uns die Verkleidung mit Holz zu kompliziert.
Die Holzdeckel unserer Hocker haben ebenfalls einen dünnen Filzbezug bekommen. Dieser hat auf jeden Fall den Vorteil, dass er das Zuklappen dämpft.
Unsere ersten Erfahrungen mit Filz
Da wir vorher noch nicht mit Filz gearbeitet hatten, war das Ganze ein ziemliche Glücksnummer. Teilweise hat es funktioniert, teilweise muss noch nachgebessert werden.
Wir hatten uns für einen relativ dünnen Filz entschieden. Dieser hat den Vorteil, dass es sich gut an Strukturen anpasst und sicht leicht verarbeiten lässt. Perfekt also für Holme, Verwindungen, Kanten, etc...
Unser Filz war nicht selbstklebend und wir haben ihn mit Sprühkleber (Marke Uhu) befestigt. Auf festen Untergründen wie Holz oder Metall hat er bisher super gehalten. Auch kleine Flächen halten unserer ersten Erfahrung nach besser als großflächige Filzverkleidungen. Auf Armaflex, was einen Großteil unserer restlichen Fläche ausmacht, hält der Filz leider eher mäßig gut. In den Schränken und über dem Bett löst sich der Filz regelmäßig ab - unserer Theorie nach, wenn es besonders warm im Bus war. Aktuell drücken wir ihn wieder fest oder verklemmen ihn hinter der Decke - was als Notlösung gut funktionert.
Eine bessere Alternative folgt hoffentlich bald...
Fazit#
Zugegeben, über die Verkleidung haben wir uns während der 23 Tage Ausbausprint nicht die größten Gedanken gemacht. Dennoch war die Entscheidung gegen eine Komplettverkleidung aus unserer Sicht die Richtige.
Weder unter dem Bett noch hinter der Küche wird unserer Meinung nach eine Verkleidung benötigt. Auch in den Hängeschränken würde eine Verkleidung nur einen Platzverlust mit sich bringen.
Einige blecherne Ecken und Kanten warten noch darauf versteckt zu werden. Bei den Filzarbeiten müssen wir hier und da noch ausbessern, allerdings bringt er nicht nur eine farbliche Abwechslung mit rein, sondern fühlt sich auch richtig gut an.